Drei Dinge braucht der Mensch ...
Woraus besteht ein Implantat?
Es gibt verschiedene Implantat-Systeme, die nach der individuellen Situation
im Mund des Patienten eingesetzt werden. Der im Knochen sitzende Teil des
Implantats ist meist wie ein Dübel oder in Form einer Schraube gestaltet.
Als Materialien werden vorwiegend Titan, Keramik oder eine Kombination
beider Werkstoffe verwendet. Der Aufbau der heute gebräuchlichen
Implantate wird seit fast 30 Jahren erfolgreich angewendet.
Wie wird implantiert?
Der Zahnarzt diagnostiziert und plant den umfangreichen Eingriff.
Er untersucht mithilfe von Röntgenaufnahmen und erstellt ein Modell oder
eine Simulation. Damit werden Lage, Länge und Form von Implantat und
Zahnersatz bestimmt. Auch ein möglicher Knochenaufbau wird ebenso
festgelegt.
In örtlicher Betäubung, daher fast schmerzfrei, wird zunächst der
Kieferknochen freigelegt. Vorsichtig wird dann das "Implantatbett" ,
beispielsweise mit Schablonen, in den Knochen gefräst, dessen Form exakt
der des Implantats entspricht.
Das Implantat wird eingesetzt und die Schleimhaut vernäht. Der Knochen
wächst nun dicht an die Oberfläche des Implantats heran. Diese Phase
dauert zwischen zwei und sechs Monate. In dieser Zeit sollte es nicht
belastet werden. Die Erfahrungen mit modernen Implantatformen, die
sofort belastet werden können, sind derzeit noch nicht ausreichend, um
eine generelle Anwendung empfehlen zu können.
Nach der Einheilung wird das Implantat freigelegt. In ein
vorgesehenes Gewinde wird ein Implantatpfosten eingeschraubt,
der dann den Zahnersatz trägt. Dies können sowohl einzelne
Kronen sein, fest sitzende Brücken oder auch herausnehmbarer
Ersatz, der durch die Implantate einen sehr sicheren Halt bekommt.
Die Risiken einer Implantation sind nicht größer als bei jedem
anderen zahnärztlichen, chirurgischen Eingriff. Möglich sind
Blutungen durch Verletzungen von Blutgefäßen.
Das Risiko von Nervenverletzungen kann durch eine sorgfältige
Planung des Eingriffs weitgehend reduziert werden, ist aber
an bestimmten Stellen immer gegeben. Infektionen des
Implantatbetts kommen in seltenen Fällen vor und können zum
Verlust des Implantats führen.
Für wen sind Implantate geignet?
Im Prinzip können bei jedem Patienten Implantate eingesetzt
werden. Bei schweren Krankheiten muss das Für und Wider
künstlicher Zahnwurzeln genau abgewogen werden. Dazu
gehören: eine nicht eingestellte Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Leukämie, Störungen des Immunsystems, Knochenschwund
(Osteoporose) sowie Drogen- und Alkoholabhängigkeit.
Bei starken Rauchern sind Misserfolge häufiger als bei Nichtrauchern.
Eine entzündliche Erkrankung - also eine Parodontitis - muss vorab
erfolgreich behandelt werden.
Nur dort, wo Knochen ausreichend vorhanden ist, kann auch ein
Implantat verankert werden. Aber auch in diesen Grenzfällen können
mit modernen Verfahren die Voraussetzungen für eine Implantation
geschaffen werden, indem man das Implantatlager vor dem Eingriff
besonders vorbereitet. Ihr Zahnarzt wird Sie über die bei Ihnen infrage
kommenden Möglichkeiten und Grenzen einer Implantation gerne
informieren.
95 Prozent der Implantate halten auch nach 10 Jahren. Eine ganz
wesentliche Voraussetzung für einen dauerhaften Erfolg ist eine perfekte
Mundhygiene, die sicherstellt, dass besonders die Übergangsstelle
zwischen Implantat und Zahnfleisch frei von Belägen bleibt. Mindestens
zweimalige Kontrollen pro Jahr sollten durchgeführt werden, um eventuell
beginnende Probleme frühzeitig erkennen und beheben zu können.